Was wir scheinen

Im Sommer 1975 reist Hannah Arendt ein letztes Mal von New York in die Schweiz, in das Tessiner Dorf Tegna. Von dort fliegen ihre Gedanken zurück nach Berlin und Paris, New York, Israel und Rom. Und sie erinnert sich an den Eichmann-Prozess im Jahr 1961. Die Kontroverse um ihr Buch Eichmann in Jerusalem forderte einen Preis, über den sie öffentlich nie gesprochen hat. Mit profunder Kenntnis von Leben, Werk und Zeit gelingt Hildegard Keller ein intimes Porträt, ein faszinierend neues Bild einer der bedeutendsten Denkerinnen des 20. Jahrhunderts.

Mehr lesen

Gebrauchsanweisung für Heimat

Neu-Delhi, Brazzaville, Wien oder Hanoi: Andreas Altmann hat schon die unterschiedlichsten Orte als Heimat erlebt. Radikal ehrlich und voller Poesie nähert er sich einem Begriff, der so aufgeladen wie schwer zu fassen ist. Er schildert, wo auf seinen Reisen ihm Heimatverbundenheit, Heimatfreude und Fremdheit begegneten, welche Fragen zu Herkunft und Identität er sich stellt – und wie wichtig für ihn Freundschaften, Sprache, Musik sind, um sich heimisch zu fühlen. Er erzählt von den intensivsten Momenten unterwegs und in seiner Wahlheimat Paris, in die er immer wieder zurückkehrt. Und von der Leere der Wüste, der Einsamkeit und Stille, in der er die größte Vertrautheit empfindet.

Mehr lesen

Rückkehr in die fremde Heimat

Nur ein Teil der 440.000 vor den Nazis aus Deutschland und Österreich Geflüchteten kehrt nach 1945 zurück. Willkommen sind sie nicht immer. In diesem Buch geht es um die Rückkehr in Länder, die sich oft hartnäckig weigern, ihre jüngere Geschichte aufzuarbeiten. Es geht um Willy Brandt, Thomas Mann, Robert Stolz, Bruno Kreisky, Alma Mahler-Werfel, Bertolt Brecht und viele andere. Es ist der dritte Teil von Herbert Lackners Kulturgeschichte-Trilogie. Bereits erschienen: Als die Nacht sich senkte. Europas Dichter und Denker am Vorabend von Faschismus und NS-Barbarei und Die Flucht der Dichter und Denker. Wie Europas Künstler und Wissenschaftler den Nazis entkamen.

Mehr lesen

Die Rhythmen und Rituale unserer Kinder

Das Kind will nichts als Nudeln essen oder auf Bildschirme schauen? Den ganzen Tag tanzen oder Rennauto spielen? André Stern ermutigt zur Gelassenheit: Die ganz eigenen Rituale und Rhythmen von Kindern sind ein bedeutsamer Ausdruck ihrer Ziele und Bedürfnisse. Sie sind Ruhepunkte, von denen aus Kinder Anlauf nehmen können für das große Abenteuer: immer wieder aufbrechen zur Entdeckung neuer Horizonte.

Auf seine unnachahmliche Art, in Text und wunderbaren Fotos, schaut André Stern genau hin: auf Trotzanfälle, ausgefallene Spiele und Gewohnheiten von Kindern. Unsere Töchter und Söhne wissen, was gut für sie ist, und alles, was sie tun, hat einen Sinn. Dieses Wissen ist jedem Kind angeboren, und wir sollten es schützen, um es nicht zu zerstören. Wenn der 7-Jährige wunderbar singen, aber noch nicht gut rechnen kann, dann können wir uns bewusst machen, dass er im eigenen Tempo, im eigenen Rhythmus lernt. Und die 3-Jährige, die immerzu denselben Pulli tragen will, ist nicht stur, sondern folgt ihrem eigenen Ritual. Hören wir auf, unsere Kinder in Muster zu pressen, und lassen wir uns stattdessen von André Sterns Faszination für ihren »eigenen Kopf« anstecken.

Mehr lesen

Noch mehr Gärten des Grauens

Mit Gärten des Grauens gelang Ulf Soltau nicht nur ein Bestseller, sein Buch sorgte auch für große mediale Aufmerksamkeit. Es bewirkte handfeste Änderungen in den Bauordnungen vieler Gemeinden im deutschsprachigen Raum. Ein wichtiges Zeichen in Zeiten von Flächenversiegelung und Artenvernichtung. Auch in seinem zweiten Buch hat Soltau die pittoreskesten Grausamkeiten der Gartenkultur versammelt: von flussimitierenden Dekosteinen über ausgemusterte Schleich-Zoos bis hin zur glyphosatgesättigten Todeszone.

Mehr lesen

Aus der Mitte des Sees

Eine Benediktinerabtei, idyllisch an einem See gelegen. Ihr Gastflügel ist gut besucht, doch die meisten Mönche nähern sich dem biblischen Alter. Gerade hat einer der jungen das Kloster verlassen und eine Familie gegründet. Seither stellt auch Lukas, Ende dreißig, seinen Lebensweg in Frage. Da taucht Sarah auf, aufmerksam, zugewandt und körperlich. Um zu einer Entscheidung zu finden, überlässt sich Lukas dem See: Beim Schwimmen öffnen sich Körper und Geist.

»Das Reizvolle an diesem Roman: Er plädiert für das Sich-Einlassen auf das Neue und auf das Alte. Und er gewährt einen Blick in eine unvertraute Welt.« Claudia Ingenhoven / MDR Kultur, Halle/Saale

Mehr lesen

Flüchtiges Begehren

Der Jubiläumsfall
Samstagabend auf dem Campo Santa Margherita. Nach einem Drink lassen sich zwei Touristinnen von ein paar Einheimischen zu einer Spritztour in die Lagune verführen. In der Dunkelheit rammt das Boot einen Pfahl, und die Amerikanerinnen enden bewusstlos auf dem Steg des Ospedale. Warum alarmierten ihre Begleiter nicht die Notaufnahme, wenn alles nur ein Unfall war? Je hartnäckiger Brunetti ermittelt, desto näher kommt er einem Monstrum, vor dem sich selbst die Mafia fürchtet.

Mehr lesen